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Gestörter Lymph-Abfluss durch einen Arterien-Re-Verschluss?
von Michael Harbich - 27.04.2020 - 06:32:24

Ich hatte am 02.01.2020 Schmerzen in der linken Schulter, Oberarm, Ellenbeuge, Unterarm, Handgelenk und eine kalte taube Hand.
Bis es richtig erkannt wurde vergingen ca. 1 1/2 Monate, so dass ich am 06.02.2020 in Schwäbisch Hall im DIAK eine Angiographie gemacht wurde.
Dabei wurde festgestellt, dass der Verschluss weitreichender ist und mit dieser Technik nicht beseitigt werden kann. So wurde ich am 12.02.2020 vom Gefäßchirurgen konventionell operiert. Dabei wurde der Arm an drei Stellen zu jeweils ca. 15 cm geöffnet. In der Achselhöhle, im Ellenbogen und auf dem Unterarmrücken.
Anfang April sollte ich nach dem Hamburger-Modell wieder anfangen zu arbeiten. Dies wurde allerdings nach drei Tagen wieder abgebrochen, da es fast durch meine Schuld zu einem Arbeitsunfall gekommen wäre.
Daraufhin wurde ein REHA-Antrag gestellt, die ich dann am 19.062020.angetreten habe. Während der REHA wurde bei einer Untersuchung festgestellt, dass der Verschluss im linken Arm wieder da ist.
Nach der REHA hatte ich nochmal einen Termin in der Gefäßchirurgie zu Untersuchung, dabei wurde die Diagnose vom Reha-Arzt bestätigt. Der Arm ist also wieder komplett zu von der Achselhöhle bis zum Handgelenk. Doch der Körper hat sogenannte Kollateralen (Umleitungen) gebildet, die eine Art Notversorgung mit Sauerstoffreichen Blut sicherstellen. Eine zweite OP wird es vorerst nicht geben. Ich soll den Arm gezielt trainieren, damit sich die „Umleitungen“ weiter ausbilden.

Kann ein Arterien-Re-Verschluss den Abfluss von Lymphflüssigkeit beeinträchtigen?


Antwort von Dr.Klare am 28.04.2020 um 15:19:15

Prinzipiell kennen wir bei arteriellen Verschlüssen s.g. Begleitödeme. Um diese scheint es sich bei Ihnen aber nicht zu handeln. Sie schreiben leider nciht, ob und wann der Arm dick geworden ist und ob, falls der Arm ein Ödem hat, es sich um eine Folge des operativen Engriffs gehandelt haben könnte, was ab und zu vorkommen kann. Da Sie nichts von einer Armschwellung schreiben, nehme ich nicht an, dass Sie ein Ödemleiden haben. Die ganz Sache ist bei Ihnen offensichtlich sehr komplex. Die Frage, die man sich in erster Linie stellen muss, ist, warum haben Sie diese Gefäßverschlüsse. Welche Begleitkrankheiten? Haben Sie eventuelle eine Erkrankung, die solche Gefäßverschlüsse befördert? Ich meine damit eine oder mehrere Störungen, die solche Prozesse bedingen können.
Handelt es sich überhaupt um ein Lymphödem, das schildern Sie nicht, so dass man annehmen muss, dass die Probleme wirklich auf das arterielle Gefäßleiden zurückzuführen sind.
Mir scheinen mehrere Schienen wichtig:
1.Ursachenforschung hinsichtlich der Gefäßverschlüsse
2.Untersuchung auf eine Neigung zu Gefäßverschlüssen
3.Untersuchung des Herzens ( Vorhofflimmern? ), Echokardiographie,EKG
4. Muss man blutgerinnungshemmende Medikamente geben? Vielleicht nehmen Sie diese auch schon in der notwendigen Dosierung ein.

Bitte suchen Sie einen Angiologen mit angeschlossenem Gerinnungslabor auf, um die Ursache der Gefäßverschlüsse untersuchen zu lassen, mit einer Lymphabflussstörung scheint mir das Ganze nichts zu tun zu haben. Einschätzen kann ich ohne Untersuchung natürlich Ihre Erkrankung nicht.
Sollten Ihnen manuelle Lymphdrainage verordnet worden sein so achten Sie bitte darauf, dass wegen der Gefäßverschlüsse jede Kompressionstherapie zunächst zu unterbleiben hat!


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