Hallo, ich arbeite in einer neurologischen Rehaklinik für Kinder. Jetzt habe ich gehört, man kann den Hirndruck mit Lymphdrainage stark senken. We weiß was darüber. LG Raphaela
Antwort von Stefan Fröhlich am 00.00.2012 um 08:48
Liebe Raphaela,
tut mir leid, dass es wegen einer Erkrankung mit der Antwort etwas länger gedauert hat. Nach unserem Kenntnisstand gibt es derzeit keinerlei evidenzbasierte Untersuchungen zum isolierten Einfluss der Manuellen Lymphdrainage auf den Hirndruck, wobei ich in diesem Fall davon ausgehe, dass von einer Erhöhung des Hirndrucks die Rede ist, die auch symptomatisch in Erscheinung tritt. In der Vergangenheit ist jedoch in zahlreichen Tierversuchen durch Provokation, d. h. durch Unterbindung der Halslymphgefäße belegt worden, dass sich danach eine typische Hirndrucksymtomatik entwickelt, die in ihrer Ausprägung der am Menschen mit Hirndruck entstehenden Symptomatik weitgehend gleicht bzw. sehr ähnlich ist. Es drängt sich daher der logische Umkehrschluss auf, dass eine Beseitigung eines Abflusshindernisses bzw. eine Verbesserung des lymphatischen Abflusses folgerichtig zu einer Rückbildung der Symptomatik führen sollte oder beitragen müsste. Dass es bisher keine Untersuchungsergebnisse am Menschen gibt, die diese Vermutung beweisen, liegt in der Natur der Sache. Um hierbei eine wissenschaftlich solide Aussage machen zu können, müsste einer Gruppe von Patienten mit Hirndruckzeichen die leitliniengerechte, schulmedizinisch indizierte Therapie verweigert und durch die alleinige Anwendung der Manuellen Lymphdrainge ersetzt werden. Danach müsste der Vergleich des Behandlungserfolgs mit einer herkömmlich behandelten Gruppe erfolgen. Da man jedoch keinem Patienten die aus medizinischer Sicht beste Therapie mit den dem aktuellen Kenntnisstand nach besten Erfolgsaussichten verweigern kann, ist eine solche Untersuchung aus ethischen Gründen nicht durchführbar. Was also nach derzeitigem Erkenntnisstand gesagt werden kann, ist, dass die unterstützende Anwendung von Manueller Lymphdrainage beim Vorliegen eines Hirndrucks in jedem Fall erfolgversprechend erscheint und einen Anwendungsversuch rechtfertigt.
Mit freundlichen Grüßen
S. Fröhlich Patientenmanager
Antwort von Raphaela am 00.00.2012 um 20:01
Ich hoffe, gut genesen,danke für die Antwort. Ich habe gehört von einem Prof. v. Rautenfeld ? von der med. Hochschule in Hannover. Dieser hat bei einer FOBI für Lytherapeuten erzählt es gäbe Studien. Leider war ich wegen einer Erkrankung nicht bei der Fobi und habe es nur von Kollegen und über drei Ecken gehört. Nun bin ich bei der Hochschule in Hannover nicht fündig geworden. Entweder habe ich den richtigen Link nicht gefunden, oder die Arbeiten sind für Therapeuten nicht zugänglich. Ich will nicht die beste Therapie ersetzen, aber versuchen sie zu unterstützen. Wie kann ich weiter verfahren und zur Sache Infos bekommen.
LG Raphaela
Antwort von Stefan Fröhlich am 00.00.2012 um 09:26
Liebe Raphaela,
soweit mir bekannt ist, beziehen sich die Erkenntnisse von Prof. v. Rautenfeld auf Ergebnisse, die im Tierversuch gewonnen wurden. Inwieweit diese Feststellungen auf den Menschen übertragbar sind, ist nach wie vor offen.
Mit freundlichen Grüßen
S. Fröhlich Patientenmanager